100% Elektro-Opel. Es gab schon einen Plan, die Marke zu retten

Anonim

Der eventuelle Kauf von Opel durch PSA wird schwer vorhersehbare Folgen haben. Nicht bekannt war, dass die Marke bereits an einem Plan arbeitete, um ihre Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu sichern.

Die Bekanntgabe der Absichten von PSA löste Überraschung und Angst aus. Die Überraschung kommt vom Management der deutschen Marke, das wie wir alle erst am vergangenen Dienstag wusste, dass solche Diskussionen stattfanden. Die Befürchtungen kommen vor allem von der deutschen und britischen Regierung sowie von Arbeitnehmern, die diesen möglichen Zusammenschluss als Bedrohung der Arbeitsplätze in den Fabriken von GM in ihren jeweiligen Ländern sehen.

Opel-Chef Karl Thomas Neumann

Auf Opel-Seite wurde bekannt, dass der eigene Vorstandsvorsitzende Karl-Thomas Neumann möglicherweise erst kurz vor der öffentlichen Bekanntmachung von Carlos Tavares' PSA-Absichten erfahren hatte. Neumann muss die Nachricht nicht auf die leichte Schulter genommen haben. Kürzlich enthüllte ein Artikel des Manager Magazins, dass parallel Neumann und das restliche Opel-Management bereits an einer langfristigen Strategie arbeiteten, um das Überleben der Marke zu sichern.

100% elektrischer Opel

Die von Karl-Thomas Neumann definierte Strategie sieht vor, Opel bis 2030 komplett zum Elektroautohersteller umzurüsten. Und die Begründung dieser Entscheidung zeigt die Schwierigkeiten des Herstellers.

Die Zahlen leuchten. GM Europe, zu dem auch Opel und Vauxhall gehören, ist seit über 15 Jahren nicht mehr profitabel. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Verluste auf 257 Millionen Dollar, wenn auch weniger als im Jahr 2015. Auch die Aussichten für 2017 sind nicht ermutigend.

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Neumann sah im Umgang mit diesem Szenario den Hersteller in Gefahr, mittelfristig nicht genügend in die gleichzeitige Entwicklung von Autos mit Verbrennungsmotor und Elektromotor investieren zu können. Die Streuung der Investitionen in zwei verschiedene Antriebstechnologien, die wir derzeit erleben, ist eine Gleichung, die für die Branche im Allgemeinen schwer zu lösen ist.

Opel Ampera-e

Neumanns Plan wäre es, den Entwicklungsfokus nur und ausschließlich auf elektrische Antriebssysteme vorwegzunehmen. Bis 2030 sollen alle Opels emissionsfreie Fahrzeuge sein. Investitionen in Verbrennungsmotoren würden schon lange vorher eingestellt.

Der skizzierte Plan war dem GM-Management bereits vorgelegt worden, eine Entscheidung wurde im Mai erwartet. Die elektrische Architektur von Chevrolet Bolt und Opel Ampera-e wäre schon früh die Basis für die Entwicklung der zukünftigen Baureihe. Der Plan sieht sogar vor, dass Opel in dieser Übergangsphase in einen „alten“ und einen „neuen“ Opel gespalten wird.

Ob PSA am Ende Opel kauft oder nicht, das Schicksal von Karl-Thomas Neumanns Plan ist ungewiss.

Quelle: Automotive News Europa

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