Im Jahr 2017 vereinbarten Daimler und Bosch die Entwicklung von Hard- und Software für autonome Fahrzeuge mit dem Ziel, Robotertaxis Anfang dieses Jahrzehnts im urbanen Umfeld in Verkehr zu bringen.
Die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen, deren Projekt Athena (die griechische Göttin der Weisheit, Zivilisation, Kunst, Gerechtigkeit und Geschicklichkeit) genannt wurde, endet nun ohne praktische Ergebnisse, so die deutsche Zeitung Süddeutsche Zeitung, sowohl Daimler als auch Bosch wird nun separat die Entwicklung von Technologien für autonome Fahrzeuge vorantreiben.
Dies ist eine überraschende Nachricht, wenn wir sehen, dass mehrere Partnerschaften für die Entwicklung autonomer Fahrzeuge (Level 4 und 5) und auch für die Inbetriebnahme von Robotertaxis angekündigt werden, wodurch neue Geschäftsfelder rund um die Mobilität entstehen.
Der Volkswagen Konzern kündigte über seine Tochtergesellschaft Volkswagen Nutzfahrzeuge und in Partnerschaft mit Argo an, im Jahr 2025 die ersten Robotertaxis in der Stadt München in Verkehr bringen zu wollen. Tesla hatte auch angekündigt, Robotertaxis im Umlauf zu haben … im Jahr 2020 – die von Elon Musk gesetzten Fristen beweisen erneut Optimismus.
Unternehmen wie Waymo und Cruise haben in einigen nordamerikanischen Städten bereits mehrere Testprototypen im Umlauf, obwohl in dieser Testphase vorerst ein menschlicher Fahrer anwesend ist. Inzwischen hat Baidu in China bereits seinen ersten Robotertaxi-Dienst gestartet.
„Die Herausforderung ist größer, als viele gedacht hätten“
Die Gründe für die Entscheidung von Daimler und Bosch bleiben ungerechtfertigt, doch die Zusammenarbeit der beiden war internen Quellen zufolge für einige Zeit „beendet“. Wir hatten bereits die Verlagerung mehrerer Mitarbeiter in andere Arbeitsgruppen oder Aufgaben außerhalb der Partnerschaft erlebt.
Harald Kröger, Geschäftsführer von Bosch, sagt gegenüber der deutschen Zeitung, dass es für sie "nur ein Übergang in die nächste Phase ist", und fügt hinzu, dass sie "im Vergleich zum hochautomatisierten Fahren weiterhin stark beschleunigen werden".
Aber vielleicht gibt Kröger Hinweise, warum diese Partnerschaft endete, und räumt ein, dass die Herausforderung, Robotertaxis für den Verkehr in der Stadt zu entwickeln, „größer ist, als viele gedacht hätten“.
Erste Serienreife von autonomen Fahrfunktionen sieht er in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Logistik oder in Parkhäusern, wo Autos selbstständig einen Platz suchen und einparken können – interessanterweise soll noch in diesem Jahr ein Pilotprojekt in Betrieb gehen am Stuttgarter Flughafen, in einer parallelen Partnerschaft zwischen Bosch und… Daimler.
Auf Daimler-Seite ist es bereits die zweite Partnerschaft zum Thema autonomes Fahren, die keinen guten Hafen erreicht. Das deutsche Unternehmen hatte bereits mit dem Erzrivalen BMW einen Vertrag zur Entwicklung von Algorithmen rund um das autonome Fahren unterzeichnet, jedoch auf Level 3 und außerhalb des urbanen Netzes und nicht auf Level 4 und 5 wie bei Bosch. Aber auch diese Partnerschaft wurde 2020 beendet.