Das neue Benzin von Bosch erreicht 20 % weniger CO2-Emissionen

Anonim

Bosch hat in Zusammenarbeit mit Shell und Volkswagen eine neue Benzinsorte namens Blue Gasoline entwickelt, die umweltfreundlicher ist, bis zu 33 % erneuerbare Komponenten enthält und eine Reduzierung der CO2-Emissionen um etwa 20 % verspricht (Well-to-Wheel, oder vom Brunnen zum Rad) für jeden gefahrenen Kilometer.

Dieser Kraftstoff wird zunächst nur an den Standorten des deutschen Unternehmens erhältlich sein, wird aber bis Ende des Jahres einige öffentliche Stellen in Deutschland erreichen.

Auf Basis einer Flotte von 1000 Volkswagen Golf 1.5 TSI mit einer Jahreslaufleistung von rund 10 000 km lassen sich laut Bosch durch den Einsatz dieses neuen Benzins rund 230 Tonnen CO2 einsparen.

BOSCH_CARBON_022
Blue Benzin wird noch in diesem Jahr an einigen Tankstellen in Deutschland ankommen.

Unter den verschiedenen Komponenten, aus denen dieser Kraftstoff besteht, stechen Naphtha und Ethanol aus Biomasse hervor, die von der ISCC (International Sustainability and Carbon Certification) zertifiziert sind. Naphtha stammt insbesondere aus dem sogenannten „Tallöl“, einem Nebenprodukt, das bei der Behandlung von Zellstoff bei der Papierherstellung anfällt. Naphtha kann laut Bosch noch aus anderen Abfällen und Reststoffen gewonnen werden.

Geeignet für… Plug-in-Hybride

Aufgrund seiner hohen Lagerstabilität eignet sich dieser neue Kraftstoff besonders für Plug-in-Hybridfahrzeuge, deren Verbrennungsmotoren über längere Zeit im Leerlauf stehen können. Blue Benzin kann jedoch jeder Verbrennungsmotor mit E10-Zulassung tanken.

Die hohe Lagerstabilität von Blue Gasoline macht diesen Kraftstoff besonders für den Einsatz in Plug-in-Hybridfahrzeugen geeignet. Durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur und größere Batterien werden diese Fahrzeuge künftig überwiegend elektrisch betrieben, sodass der Kraftstoff länger im Tank verbleiben kann.

Sebastian Willmann, verantwortlich für die Entwicklung von Verbrennungsmotoren bei Volkswagen

Trotz alledem hat Bosch bereits deutlich gemacht, dass dieser neue Benzintyp nicht als Ersatz für den Ausbau der Elektromobilität verstanden werden soll. Er dient vielmehr als Ergänzung zu bestehenden Fahrzeugen und zu den noch auf Jahre hinaus existierenden Verbrennungsmotoren.

Volkmar Denner CEO Bosch
Volkmar Denner, CEO von Bosch.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass Bosch-Geschäftsführer Volkmar Denner kürzlich die rein auf Elektromobilität gesetzte Europäische Union und fehlende Investitionen in den Bereichen Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe kritisierte.

Wie bereits erwähnt, wird dieses „blaue Benzin“ noch in diesem Jahr einige Tankstellen in Deutschland erreichen und einen etwas höheren Preis haben als das bekannte E10 (98 Oktan Benzin).

Weiterlesen