In der Software des neuen Volkswagen Golf und Skoda Octavia wurden Probleme gefunden, die die korrekte Funktion des eCall-Systems beeinträchtigen, das Aktivierungssystem von Notdiensten, das seit Ende März 2018 in allen in der Europäischen Union vermarkteten Autos vorgeschrieben ist.
Wurden die Probleme zunächst bei mehreren Exemplaren des neuen Volkswagen Golf festgestellt – wie viele davon betroffen sind, ist noch nicht sicher bekannt – hat Skoda inzwischen auch die Auslieferungen des neuen Octavia aus den gleichen Gründen eingestellt. Bisher haben weder Audi noch SEAT, die mit dem A3 bzw. Leon die gleiche technische Basis wie der Golf/Octavia haben, identische Maßnahmen vorgelegt.
Volkswagen hat eine offizielle Erklärung abgegeben, die das Problem sowie die bereits ergriffenen Maßnahmen zu seiner Behebung klärt:
„Bei internen Untersuchungen haben wir festgestellt, dass einzelne Golf 8-Einheiten möglicherweise unzuverlässige Daten von der Software an das Steuergerät (OCU3) der Online-Connectivity-Unit übermitteln. Dadurch kann die volle Funktionalität von eCall (Notrufassistent) nicht gewährleistet werden. (…) Volkswagen hat daraufhin die Auslieferung des Golf 8 umgehend eingestellt. In Gesprächen mit den zuständigen Behörden haben wir das notwendige zusätzliche Vorgehen bei den betroffenen Fahrzeugen geprüft — insbesondere eine Entscheidung über einen Rückruf und Korrekturmaßnahmen über ein Software-Update durch das KBA ( Bundesamt für Straßenverkehr) in Deutschland in den kommenden Tagen anhängig. ”
Update ist notwendig
Die Lösung wird natürlich ein Software-Update sein. Es bleibt nur abzuwarten, ob ein Besuch in einem Service-Center notwendig ist oder ob dies aus der Ferne (Over the Air) möglich ist, ein Feature, das jetzt in dieser neuen Generation von Golf, Octavia, A3 und Leon verfügbar ist.
Trotz Aussetzung der Neuwagenauslieferung wird die Produktion des neuen Volkswagen Golf und Skoda Octavia weitestgehend fortgesetzt – alle Hersteller kämpfen noch immer mit den Auswirkungen der Zwangsstilllegungen aufgrund des Covid-19.
Die zwischenzeitlich produzierten Einheiten werden bis zum Erhalt des Software-Updates vorübergehend geparkt, bevor sie an ihre Lieferziele geschickt werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Volkswagen mit Softwareproblemen zu kämpfen hat. Auch beim ID.3, dem ersten Elektro-Derivat von MEB (dedizierte Plattform für Elektrik), gab es vor kurzem Berichte über Probleme mit der Software. Volkswagen hält jedoch am ursprünglich geplanten Einführungstermin seines Elektroautos den Sommeranfang fest.
Quellen: Der Spiegel, Diariomotor, Observer.