Mercedes-Benz Testcenter. Früher war das so.

Anonim

Vor genau fünf Jahrzehnten stellte Mercedes-Benz erstmals Journalisten sein neues Testzentrum im Stuttgarter Untertürkheim vor.

Wir waren Mitte der 50. Die Modellpalette von Mercedes-Benz reichte von dreivolumigen Oberklassewagen über Omnibusse über Transporter bis hin zu Unimog-Mehrzweckfahrzeugen.

Eine Reihe von Modellen, die aufgrund der steigenden Nachfrage weiter gewachsen sind. Es fehlte jedoch eine produktionsnahe Teststrecke, die es erlaubte, das Verhalten verschiedener Fahrzeugtypen des Mercedes-Benz Portfolios zu evaluieren.

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Fritz Nallinger, Entwicklungsleiter der Daimler-Benz AG, schlug in diesem Zusammenhang vor, eine Teststrecke neben dem Stuttgarter Werk Untertürkheim zu errichten.

Die Idee bekam grünes Licht, um voranzukommen und 1957 entstand ein erster Abschnitt mit einer kreisförmigen Teststrecke mit unterschiedlichen Oberflächen – unter anderem Asphalt, Beton, Basalt. Doch schnell stellte sich heraus, dass diese Strecke „den Anforderungen der Nutzfahrzeug- und Pkw-Prüfung“ nicht genügte.

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In den nächsten 10 Jahren arbeitete Mercedes-Benz hart an der Erweiterung und Verbesserung dieser Einrichtungen, in denen Ingenieure bis dahin heimlich Prototypen von Serienmodellen testeten.

1967 wurde dann endlich das renovierte Mercedes-Benz Prüfzentrum eingeführt, ein über 15 km langer Komplex.

Das große Highlight war zweifelsohne die Highspeed-Teststrecke (im hervorgehobenen Bild), mit 3.018 Metern und Kurven mit 90 Grad Neigung. Hier war es möglich, Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h – die laut Marke für den Menschen fast „physisch unerträglich“ waren – zu erreichen und bei allen Modellen ohne die Hände am Lenkrad zu bücken.

Unverzichtbarer Bestandteil der Dauertests war der Abschnitt „Heide“, der die schlechten Zustandsabschnitte der Lüneburger Heidestraße aus den 1950er Jahren in Norddeutschland nachbildete. Starker Seitenwind, Richtungsänderungen, Schlaglöcher in der Straße… alles was man sich vorstellen kann.

Seitdem wird das Testzentrum in Untertürkheim mit neuen Testbereichen zeitgemäß modernisiert. Einer ist der Abschnitt mit einem geräuscharmen Boden, der als „Flüsterasphalt“ bezeichnet wird und sich ideal für die Messung des laufenden Geräuschpegels eignet.

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