Ein Turbo pro Zylinder. Ist das die Zukunft der Verbrennungsmotoren?

Anonim

Mehr als 100 Jahre später geht die Evolution des Verbrennungsmotors weiter. Diese Technologie, die die Welt in Bewegung setzt, erstaunt uns immer wieder, auch wenn sie immer stärker gefordert wird. Mehr Effizienz, weniger Verbrauch und mehr Leistung.

Eine komplexe Vorgabe, die Ingenieure dazu gezwungen hat, nicht „Omeletts ohne Eier“ zu machen, sondern die Eier bis zum letzten Tropfen auszupressen. Nun war Jim Clarke, einer der Amtsinhaber von Ford – verantwortlich für die Entwicklung des modularen V8- und V6-Duratec-Motors des amerikanischen Herstellers – an der Reihe, zusammen mit Dick Fotsch, einem weiteren Ingenieur mit soliden Krediten im Automobilsektor, eine Lösung vorzustellen.

Was sind große Neuigkeiten?

Ein Turbo für jeden Zylinder. Diese noch im Prototypenstadium befindliche Lösung nutzt Turbos, die unmittelbar am Motorausgang montiert sind, um die Energie aus dem Abgasstrom optimal zu nutzen. Jim Clarke weist auf mehrere Vorteile dieser Lösung hin. Gegenüber Car and Driver verteidigt er, dass es möglich sei, das Turboloch praktisch aufzuheben, nicht nur aufgrund der Nähe der Turbos zum Brennraum, sondern auch aufgrund der geringeren Abmessungen dieser Komponenten.

Je näher der Turbo am Motor ist, desto mehr Energie wird verbraucht.

Da Turbos kleiner sind (20 % kleiner im Vergleich zu einem gleichwertigen Motor mit nur einem Turbo), ist auch ihre Trägheit geringer, sodass die zusätzliche Leistungsabgabe schneller erfolgt. Ein weiterer Vorteil dieses Setups besteht darin, dass die Turbos, obwohl sie nur 20 % kleiner sind, 50 % weniger Abgasstrom benötigen, um zu arbeiten.

Das praktische Ergebnis ist ermutigend. Mehr Leistung, bessere Effizienz und geringerer Verbrauch. Es muss alles richtig laufen, oder? Vielleicht nicht…

Das Problem dieser Lösung

Komplexität und Kosten. Jim Clarke hat vielleicht einen effektiveren Weg gefunden, die "Eier" unseres hypothetischen "Omeletts" auszubeuten, aber seine Lösung könnte sich als zu teuer und komplex erweisen.

Anstelle eines Turbos haben wir jetzt drei oder vier Turbos (je nach Zylinderanzahl), was die Produktionskosten auf unerschwingliche Werte treiben könnte. Im Moment scheinen die von den meisten Automarken vorgestellten Lösungen praktikabler zu sein, nämlich die teilweise Elektrifizierung von Verbrennungsmotoren mit Elektromotoren und 48-V-Semi-Hybrid-Systemen. Einige dieser Lösungen finden Sie hier im Detail erklärt.

Quelle: Auto und Fahrer

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