Auch die Pandemie hat es nicht geschafft, den Verkauf von gefälschten Ersatzteilen zu stoppen, wie Daimler, der Eigentümer von Mercedes-Benz, mitteilte, als er eine leichte Zunahme der beschlagnahmten gefälschten Ersatzteile ankündigte, die offenbar der Originalproduktion entsprechen.
Insgesamt wurden im Jahr 2020 in großen Hunderten von Razzien mehr als 1,7 Millionen gefälschte oder gefälschte Stücke beschlagnahmt, ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2019, aber aufgrund des atypischen Jahres 2020 wirklich besorgniserregend. Die Haftzeiten, die fast alle Länder durchgemacht haben, haben die Absage und Verschiebung vieler anderer Razzien auf der ganzen Welt erzwungen.
Das bestätigt auch Florian Adt, Director Legal Product Intellectual Property bei Daimler: „Wir haben mehr als 550 Razzien der Behörden initiiert und unterstützt. Das ist trotz der Herausforderungen durch die Pandemie ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.“
![Bremsbelagsatz](/userfiles/310/1531_1.webp)
Bei diesem Kampf gegen gefälschte Teile von Daimler geht es nicht nur darum, dass sie illegal sind.
Der Fokus des Unternehmens lag auf der Rückgewinnung von sicherheitsrelevanten Teilen und Komponenten wie Räder und Bremsscheiben – gefälschte Teile sehen zwar genauso aus wie die Originale, weisen aber in den meisten Fällen eine mindere Leistung auf und erfüllen manchmal nicht einmal die gesetzliche Mindestanforderungen, die die Sicherheit der Fahrzeuginsassen gefährden.
Pandemie förderte das Wachstum illegaler Aktivitäten
Mit der Pandemie und mit viel mehr Menschen zu Hause wuchs der Online-Handel deutlich, was diesen Kanal für organisierte Hersteller von Fälschungen attraktiver machte. Nach Angaben des Handelsverbandes Unifab lassen sich durch die erzielten Margen bei der Herstellung und dem Verkauf von gefälschten Teilen oft höhere Gewinnspannen erzielen als beim Handel und Verkauf von Drogen.
![Bremsbelagtest](/userfiles/310/1531_2.webp)
Auch laut Unifab findet die Produktion dieser Komponenten oft unter menschenunwürdigen Bedingungen statt, ohne Rücksicht auf Menschenrechte, Arbeitssicherheit oder Einhaltung von Umweltauflagen.
Florian Adt, Intellectual Property Director Legal Product„Wir haben unsere Markenschutzstrategie angepasst und unsere Aktivitäten zur Bekämpfung von Fälschungen im Online-Handel verstärkt. Wir konnten 138.000 gefälschte Produkte von Online-Plattformen entfernen. Das ist rund dreimal mehr als im gleichen Zeitraum vor der Pandemie.“
Daimlers Intellectual Property Oversight Unit ist weltweit präsent und arbeitet eng mit Zoll- und anderen Strafverfolgungsbehörden zusammen.
Um den Kauf von gefälschten Teilen zu vermeiden, sollten wir laut Daimler vorsichtig sein, wenn die Preise eines bestimmten Teils zu niedrig sind oder die Herkunft der Teile zweifelhaft ist.